Die
seit längerem bestehende internationale Zusammenarbeit zwischen der
Gedenkstätte Wehnen und zwei Groninger Initiativen wurde jetzt auf eine feste
Grundlage gestellt.
Vertreter
der Groninger Stiftung „Kriegs- und Widerstandszentrum“ (Oorlog en
Verzetscentrum Groningen OVCG) und der Initiative „Groningen Plus“ wurden vom
Vorstand der Gedenkstätte Wehnen empfangen. Nach einer Führung durch die
Ausstellung wurden Themen für eine gemeinsame Gedenkstätten- und
Forschungsarbeit erörtert.
Da
es auch in holländischen Anstalten während des Zweiten Weltkrieges zu überhohen
Todesraten kam, ist zu untersuchen, ob ein Zusammenhang mit den Oldenburgischen
Krankenmorden besteht. Zwei der dafür verantwortliche Beamte waren leitende
Funktionäre der Besatzungsmacht. In Leeuwarden (Provinz Friesland) residierte
von 1940 bis 1945 der Staatsbeamte Werner Ross (Jg. 1897), und in Zwolle
(Provinz Drenthe) im Jahr 1940 der Ammerländer Landrat Kurt Hartong.
Ein
weiteres Forschungsfeld ist das Schicksal holländischer Zwangsarbeiter. An
ihrer gewaltsamen Rekrutierung war Werner Ross maßgeblich beteiligt. Eine
Datenbank mit 2000 Namen von Betroffenen, zusammengestellt vom Stadtarchiv
Oldenburg, wurde den Groninger Freunden von der Gedenkstätte Wehnen
ausgehändigt.
Schließlich
steht das Thema Raubkunst auf dem Programm, nachdem Hinweise aufgetaucht sind,
dass Oldenburger Beamte und NSDAP-Funktionäre niederländische Kunstwerke und
Kulturgüter „eingekauft“ haben. Auch hier taucht wieder der Name
Werner Ross auf.
Die Mitarbeiter der Gedenkstätte Wehnen freuen sich auf die gemeinsame Forschungs- und Gedenkstättenarbeit mit dem Oorlog en Verzetscentrum Groningen und „Groningen Plus“.