Besuch der Niedersächsischen Landtagspräsidentin

Auf Einladung des Gedenkkreises Wehnen e.V. besuchte die Niedersächsische Landtagspräsidentin Frau Dr. Gabriele Andretta am
12. Februar 2019 die Gedenkstätte Alte Pathologie Wehnen.

An dem über zweistündigen Besuch nahmen auch der ärztliche Leiter der Karl-Jaspers-Klinik Dr. Christian Figge, der Landtagsabgeordnete Ulf Prange (Oldenburg, SPD) und der Kreisrat Ingo Rabe (Kreis Ammerland) als weitere Gäste teil. Begrüßt wurden sie durch die stellvertretende Vorsitzende des Gedenkkreises Dorothea Regener. Der Historiker Dr. Ingo Harms führte die sich sehr interessiert zeigenden Gäste durch die Ausstellung und beantwortete ihre Fragen zur Entwicklung des Vereins, der Gedenkstätte und der aktuellen Arbeit der ehrenamtlich Tätigen.

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Blick auf den Gedenktag 2016

Der Gedenktag begann am Denkmal auf dem Gelände der Karl-Jaspers-Klinik. dscf2527Hanna Tilgner las aus den „Roten Büchern“ das Schicksal einer jungen Patientin aus der damaligen Heil- und Pflegeanstalt vor. Es berührt uns auch 70 Jahre nach der NS-Zeit sehr, wie ein junger Mensch qualvoll über eine lange Zeit zu Tode gebracht wurde.

Zu unserem diesjährigen Motto: „Was trieb die Täter an?“ lieferte der prominente Arzt, Psychiater und Soziologe Prof. Dr. Dr. Dörner einen Abriss der Geschichte der Psychiatrie von ihren Anfängen um 1800 bis zur Verstrickung in die Krankenmorde im „Dritten Reich“. Er hob hervor, dass angehende Ärzte bis 1850 kein Physikum, sondern ein Philosophikum absolvieren mussten. Dann setzte sich die Überzeugung durch, dass die Ärzte zu den Naturwissenschaftlern zählten. Gleichzeitig habe sich die Meinung durchgesetzt, dass sich der Wert des Menschen an der Leistung bemisst. Wer nichts zur Gesellschaft beitragen könne, sei auch weniger wert, so hätten besonders Ärzte und Psychiater zu denken begonnen. Schon im Ersten Weltkrieg habe man die Anstaltspatienten ausgehungert, so dass 70.000 daran gestorben seien. Unter den Nazis wurden mindestens dreimal so viele Patienten umgebracht, und Prof. Dörner betonte, wie bereitwillig sich die deutsche Psychiatrie dafür eingesetzt hat. Sein Vortrag endete mit der provokanten Frage, ob der systematische Krankenmord ein Nazi-Programm oder ein Psychiatrie-Programm war. Weiterlesen

Gedenktag 2015: „Wer vergisst, hat keine Zukunft“

Frau Tilgner verliest am Mahnmal ein Patientenschicksal

Hanna Tilgner beim Verlesen eines Patientenschicksals

In diesem Jahr hatten wir eine sehr eindrucksvolle Feier. Am Denkmal auf dem Gelände der Karl-Jaspers-Klinik verlas Hanna Tilgner ein Patientenschicksal. Es ging um das Leben und Sterben eines kleinen Kindes während der NS-Zeit, hier in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen. Die Geschichte löste große Betroffenheit aus.

Die Gedenkfeier wurde im Festsaal der Karl-Jaspers-Klinik fortgesetzt. Nach der Begrüßung der Gäste durch Günter Gräber und Elke Harms-Kranich, Vorsitzende des Gedenkkreises, wies Elke Harms-Kranich in ihrer Rede auf das ganz persönliche Schicksal der Patienten und ihrer Angehörigen hin. Sie endete mit einem Zitat von William Faulkner: „Das Vergangene ist nie tot – es ist nicht einmal vergangen“. Weiterlesen

Kranzniederlegung am Mahnmal zur Zwangsarbeit

Oldenburg gedenkt der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg

Zum Gedenken an die ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Oldenburg legt Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler am Samstag, 3. Mai, 14 Uhr, einen Kranz am Mahnmal zur Zwangsarbeit auf der Mahn- und Gedenkstätte des Friedhofs Oldenburg-Ohmstede, Rennplatzstraße, nieder.

Die Stadt Oldenburg lädt alle betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürger zu diesem Moment des Erinnerns herzlich ein.

Seit 2006 findet die Kranzniederlegung jedes Jahr am 3. Mai statt, um den nach Oldenburg verschleppten Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern zu gedenken. Das Datum wurde gewählt, weil die Stadt Oldenburg am 3. Mai 1945 kampflos an die Alliierten übergeben wurde. Noch am selben Tag konnten die kanadischen Truppen die eingesperrten Zwangsarbeiter aus den Lagern befreien. Über 12 Millionen Menschen leisteten im Zweiten Weltkrieg für Deutschland Zwangsarbeit.

Auf dem Friedhof Ohmstede befindet sich das größte Sammelgrab Oldenburgs für Opfer der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg. Das am westlichen Rand des Friedhofs gelegene Mahnmal gestalteten fünf Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule für Gestaltung vom Bildungszentrum für Technik und Gestaltung (BZTG) anlässlich eines Besuchs überlebender Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Jahr 2004. Tafeln in deutscher, russischer, ukrainischer und polnischer Sprache informieren Besucherinnen und Besucher über die Gedenkstätte.

Einladung zu zwei Sonderausstellungen

Die Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten (SNG) möchte auf zwei Sonderausstellungen zum Thema „italienische Militärinternierte“ aufmerksam machen, die in diesen Tagen in der Gedenkstätte Esterwegen und vom Dokumentations- und Lernort Baracke Wilhelmine im Rathaus Schwanewede eröffnet werden.
Anlass ist die Ankunft der ersten Gefangenen vor 70 Jahren: Mitte September 1943 erreichten die ersten Transporte mit italienischen Militärinternierten die Kriegsgefangenenlager Fallingbostel und Wietzendorf in der Lüneburger Heide sowie Bathorn im Emsland. Mehr Informationen zu den Ausstellungen, zu den historischen Hintergründen und zur aktuellen politischen Diskussion finden Sie/findet Ihr hier.
Außerdem möchten wir Sie/Euch auf eine Reihe von Veranstaltungen im September hinweisen, die anlässlich des 80. Jahrestages des ersten „Reichserntedankfests“ am 1. Oktober 1933 auf dem Bückeberg bei Emmerthal geplant sind. Unter anderem wird die Ausstellung von Bernhard Gelderblom „Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Hameln 1933-1937 – Ein Volk dankt seinem Verführer“ in Hameln zu sehen sein. Dazu finden gibt es weitere Informationen.
Gerne können die Ankündigungen weitergeleitet werden.